Zentralklinik: Bassum macht Vorschläge

Bassum

Auf der Ratssitzung im März geht es um zwei mögliche Standorte für das Krankenhaus

Bassum – „Wir brauchen die Gemeinden“, forderte Landrat Cord Bockhop Ende Januar die Kommunen auf, sich mit Vorschlägen für ein geeignetes Grundstück an der Standortsuche für die geplante Zentralklinik des Landkreises zu beteiligen. Und Bassum will einen Vorschlag vorlegen – oder besser gesagt zwei. In der Vorlage für die Ratssitzung am 2. März finden sich zwei Skizzen, wo die Klinik stehen könnte – wenn sie nach Bassum kommen sollte.

Die eine Fläche ist rund 11,5 Hektar groß, liegt westlich der Sulinger Landstraße – zwischen Umgehungsstraße, B 51, und Bahndamm (links im Bild). Die zweite Fläche hat eine Größe von 10,8 Hektar, liegt direkt an der Osterbinder Straße, nördlich der Bundesstraße und in der Nähe des Bahnhofs.

Die Planungskosten einschließlich des Umweltberichtes und der Erarbeitung der Eingriffsregelung belaufen sich für das Änderungsverfahren des Flächennutzungsplans auf rund 54 000  Euro brutto. Beide Standorte werden laut Vorlage „aufgrund der guten Erschließungssituation für geeignet gehalten.“ Im März wird die Politik ihre Meinung dazu sagen.

Den Kriterienkatalog des Landkreises würden die Bassumer Vorschläge zumindest erfüllen. So muss die Fläche unter anderem mindestes sechs Hektar groß sein und über drei weitere Hektar für mögliche Erweiterungen oder Einrichtungen in der Zukunft verfügen. Außerdem muss die Fläche so zugeschnitten sein, dass darauf ein kompakter und wirtschaftlicher Baukörper entstehen kann.

Schon im Januar erklärten Landrat Cord Bockhop, Klinikverbund-Geschäftsführer Uwe Lorenz und der Erste Kreisrat Wolfram van Lessen als Aufsichtsratsvorsitzender, dass sie das Zentrum für seelische Gesundheit in Bassum im Blick hätten, dessen Patienten auf Beratung und somatische Behandlungsmöglichkeiten angewiesen sind – wie in einer erreichbaren Klinik. „Aber es ist ein Faktor von vielen“, sagte Bockhop, um klar zu machen, dass Bassum dadurch keine bessere Position unter den 15 Städte, Gemeinden und Samtgemeinden bekommt.

Die sollen alle bis zum 6. März die Standardvoraussetzungen abgearbeitet haben. Schon Ende März soll eine Fachfirma mit der Auswertung der Grundstücksvorschläge beginnen und ihre Arbeit bereits am 29. Mai beenden.

Dann soll eine Beschlussvorlage für den Kreistag erarbeitet werden. Wenn alles gut läuft, könnte der Kreistag schon am 22. Juni über den Standort entscheiden. Neben Bassum haben auch schon Sulingen und Twistringen ihren Hut in den Ring geworfen.

Im Haushaltsjahr 2020 des Landkreises sind vier Millionen Euro für die Planung des Zentralklinikums kalkuliert – bis 2023 kommen weitere 16 Millionen Euro dazu. Unklar ist, wie viel Geld der Landkreis für das Projekt vom Land Niedersachsen erhält. Beantragt sind 187 Millionen für den Bau des Zentralklinikums mit 340 Betten – und für die Option einer Kinderklinik mit 30 Planbetten weitere 16,5 Millionen Euro.

Die Ratssitzung am 2. März beginnt um 19.30 Uhr im Gasthaus Zur Post.

 

Presseartikel erschienen in der Kreiszeitung am Montag, 24.02.20 von: Julia Kreykenbohm

 

Die beiden potenziellen Bassumer Grundstücke für eine Zentralklinik. Foto: Google Maps, Bearbeitung: Frank Jaursch