Wer denn eine Schnittwunde nähen möchte? Anfangs noch zögernd standen die Schüler da, als Tobias Baumbach, Oberarzt für Notfälle und Ambulanz, das fragt. Natürlich war es keine Schnittwunde bei einem Menschen, sondern bei einem Stück Schweinebauchspeck. Es dauerte, bis sich ein Schüler meldete. Das war nur eine der praktischen Aufgaben, die die Gruppe erlebte.
Die Fünf- bis Siebtklässler verfolgten im Vorfeld eine Magenspiegelung auf einem Monitor. Die Patientin hatte vorher eingewilligt, dass die Schüler zuschauen dürfen. „Interessant“, kommentierten die Schüler und: „Weniger eklig als erwartet.“
Es folgten Einblicke in sämtliche Stationen des Krankenhauses Sulingen: Vom Rettungswagen zur Notfall-Ambulanz, Schockraum, OP, Röntgenraum und Krankengymnastik, sowie eine Erläuterung, wie der Ablauf ist, wenn ein Notruf in der Leitstelle eingeht. „Das Krankenhaus Sulingen bietet eine Vielzahl an interessanten Berufen, über die klassischen Berufe von Ärzten und Pflegepersonal hinaus“, erklärte Oberarzt Baumbach. Diese Bandbreite an Berufen wurde den Kindern im Laufe des Tages vermittelt, ob nun Tätigkeiten in der Krankengymnastik, im Rettungsnotdienst oder im Servicebereich.
„Beim Zukunftstag versucht man auch andere Einblicke zu geben“, sagt Baumbach: So sollen die Jungen die Pflegeberufe kennenlernen und die Mädchen die Chirurgie. Ursprünglich ist der Zukunftstag 2001 als „Girls’ Day“ gestartet und soll laut Angaben auf der Internetseite des Niedersächsischen Kultusministeriums dazu dienen „geschlechtsspezifisches Berufswahlverhalten“ aufzubrechen.
Die Schüler kamen für den Praktikumstag nicht nur aus Sulingen, sondern sogar aus Syke, Nienburg und Schwaförden in die Klinik. Neugier und Interesse am Arbeitsalltag in einem Krankenhaus und die Vorstellung eines Berufs in der Klinik waren ihre Antworten auf die Frage, warum sie sich für diesen Praktikumsplatz entschieden haben. Alle waren sich einig im Fazit: „Es war interessant“.
Presseartikel vom 29.03.2019 in der Kreiszeitung Sulingen, Seite 10: Von Sven Knoop.
